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Ihren Namen verdankt die Vanille den spanischen Kolonialherren, die sich im 16. Jahrhundert in Mexiko in sie verliebten. "Vainilla" nannten sie die Orchideenpflanze mit den aromatischen Kapseln; Schötchen würde man auf Deutsch sagen. Nicht nur das spanische Wort fand Zugang in so gut wie alle Sprachen der Welt. Auch der charakteristische Geschmack und der Geruch der Vanille fanden schnell großen Anklang; aufgrund ihres hohen Preisen anfänglich allerdings nur in gehobenen Kreisen.
Heutzutage begegnet man ihm eigentlich überall, dem Aroma der "Vanilla planifola", wie sie botanisch korrekt heißt. Ob in Eau de Toilette oder Bodylotion, Duftbäumchen, Räucherstäbchen oder Raumsprays - der Duft der Vanille erfreut sich großer Beliebtheit. Auch aus den Küchen dieser Welt ist sie nicht mehr wegzudenken und spielt vor allem in der Herstellung von Gebäck, Kuchen, Torten, Puddings, Schokolade und natürlich Eis eine große Rolle. Häufig handelt es sich jedoch um die synthetische Variante, die seit dem 19. Jahrhundert im Labor hergestellt werden kann.
Echte Vanille hingegen ist nach wie vor eine Kostbarkeit. Mit ihren gelbgrünen Blüten ist die Vanillepflanze wohl eine der unscheinbareren Orchideenarten. Doch ihr begehrtes Aroma, das aus den getrockneten Kapselfrüchten gewonnen wird, hat ihr schon vor vielen Hundert Jahren den Beinamen "Königin der Gewürze" eingebracht. Von den Azteken "schwarze Blume" genannt verließ sie ihre Wiege, die in Mexiko stand, mit den spanischen Kolonialherren im 16. Jahrhundert und fand vor allem auf der Ile Bourbon ein fruchtbares, neues Zuhause.
In Europa avancierte die Vanille schnell zu "DEM Gewürz", mit dem an Königshöfen viele Süßspeisen verfeinert wurden. Doch nicht nur das. Es wurden auch viele neue Desserts erfunden, um der "Königin der Gewürze" zu huldigen, wie z.B. die Bayerische Crème oder die Créme brûlée, bei denen ein Hauch echter Vanille die Hauptrolle spielt.
Die Kostbarkeit der Vanille beruht vor allem auf ihrem arbeitsintensiven Anbau. Ähnlich wie edle Weinreben gedeihen qualitativ hochwertige Vanillepflanzen nur auf einem ganz bestimmten Terroir mit speziellem Mikroklima. Die Kultivierung der Vanille beruht von der Bestäubung der Pflanze bis hin zur Ernte zum größten Teil auf Handarbeit, Erfahrung und einem enorm hohen Arbeitsaufwand. Nicht umsonst ist die Vanille nach dem Safran (Crocus-Sativus) das zweitteuerste Gewürz der Welt!